Montag, 27. Oktober 2008

Aufbereitung der Personensuche vom August 2008

von Stefan Gloimüller

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Zuletzt am Montag, 27. Oktober 2008 geändert.

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Geyersberg/Nesselstauden – Dunkelsteinerwald: Die stundenlange Suche nach einem vermissten und ortsunkundigen Spaziergeher bleibt wohl allen Einsatzkräften rund um den Dunkelsteinerwald noch länger im Gedächtnis. Trotz der Übung derartiger Szenarien im kleinen Rahmen war dieser Großeinsatz eine neue Herausforderung für sich, wo von Seiten der Feuerwehr oft nicht ganz klar war was die verschiedenen Rettungseinheiten leisten können und vor allem was nicht möglich ist. Dies nahmen der damalige Einsatzleiter seitens der Feuerwehr Leopold Lechner und die Obmannstellvertreterin der Rettungshunde NÖ zum Anlass den Einsatzkräften der Feuerwehren Geyersberg, Schenkenbrunn und Wolfenreith zu zeigen, was bei solchen Einsätzen zu beachten ist.

Zu Beginn erläuterte Lechner nochmals den Ablauf des Einsatzes. Danach erklärte Kuhn kurz die Organisation der Rettungshunde und die Einsatzmöglichkeiten der Hunde. Wichtig war es auch aufzuzeigen, wo eine Suche mit Hunden nicht mehr möglich ist und welche Störeinflüsse die Tiere beeinträchtigen. So sind Umweltgerüche, Tiergerüche, Wind und starker Regen aber auch der Geruch der Einsatzkräfte oft irreführend für die Vierbeiner.

Teil Feuerwehr: Aufarbeitung des Einsatzes durch EL Leopold Lechner.Teil Rettungshunde NÖ: Demonstration der Suchmethoden und Anzeigearten der Hunde am Sportplatz.Team der Rettungshunde NÖObmannstellvetreterin Karin Kuhn erklärt wie die Flächenhunde suchen.Für die Hunde ist es Die Hundeführerin zeigt dem Hund die Richtung und schickt ihn ins Suchgebiet.Teilweise im Sprint jagen die Tiere durch Waldgebiete und folgen ihrem stark ausgeprägten Geruchssinn.Die Hunde haben sichtlich Spaß an der Arbeit und werden bei Erfolg auch belohnt.Hundeführerin Brigitte mit Kira.


Nächste Station war eine kurze praktische Vorführung der verschiedenen Suchmethoden und Anzeigearten der Hunde. Sucht der Fährtenhund an einer Leine nach einem ihm vorgegebenen Geruch, so durchforscht der Flächenhund rund 25000 Quadratmeter in 20 Minuten nach Menschengerüchen. Unterschiedlich sind auch die Anzeigearten der Tiere. Je nach Ausbildung und Rasse bellen sie beim Fundort so lange bis ihr Hundeführer kommt oder pendeln zwischen Person und Führer hin und her bis er bei der Person ist. Eine weitere Art besteht darin, dass der Hund ein an seinem Halsband befindliches kurzes Leinenstück in das Maul nimmt und so seiner Hundeführerin anzeigt: „Ich hab was gefunden, schau dir das mal an!“

Bei der Menschensuche auch in Aktion war der Hubschrauber des Innenministeriums mit Wärmebildkamera. Organisiert von Oberstleutnant Willy Konrath war dieser der dritte Teil der Übung. Nach der Landung am Sportplatz in Nesselstauden erklärten drei Beamten der Polizei die Arbeit im Falle einer Menschensuche. Aber auch dieses sehr hilfreiche Einsatzmittel hat seine Grenzen. So zum Beispiel sind dicht bewaldete Gebiet nur sehr schwer abzusuchen, wie es auch im August der Fall war.


Teil Polizei: Anflug des Helikopters des Innenministeriums.Kommt in dem kleinen Ort Nesselstauden/Geyersberg nicht oft vor, dass ein Hubschrauber landet.Kommandant Lechner begrüßt die Besatzung.Operator Harald Laschober (Suchscheinwerfer und Wärmebildkamera), Kommandant Lechern, Obslt. Willy Konrath (FF Geyersberg) und Pilot Erwin Gross.Ihn hat der Heli weniger interessiert.Auch für das Team der Rettungshunde war es interessant über die Arbeit der Mannschaft im Helikopter zu erfahren.Auch eine Übung für die Bevölkerung. Hund Kira mit den Kindern aus dem Dorf.Rund 15 Personen von den Rettungshunden, 3 Beamte der Polizei und 65 Einsatzkräfte der Feuerwehr (!von nur 3 Feuerwehren!) waren an der Schulung beteiligt.Die Zuletzt durfte natürlich die Verpflegung nicht fehlen.


Zum Abschluss konnten alle nur positive Erkenntnisse aus der Übung aber auch aus dem Einsatz ziehen. Dazu Kommandant Lechner: „Die Kommunikation unter den Organisationen war sowohl bei Übung als auch beim Einsatz sehr gut. Nun weiß auch jeder vom anderen was er kann und was er nicht kann. Solche Situationen können gerade in unserem Einsatzgebiet, wo der berühmte Jakobsweg durch dichte Wälder führt, schon morgen wieder eintreten.“

Was nicht fehlen durfte war das gemütliche Beisammensein nach der Übung mit Verpflegung im Feuerwehrhaus Geyersberg durch die Frauen der Bevölkerung.